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UNESCO Welterbe
28. Mai 2015 Kategorie: Pressemitteilungen

Vor 50 Jahren schloss das Krankenhaus in Niederlahnstein


Das Bild zeigt die Vorderseite des ehemaligen Niederlahnsteiner Krankenhauses kurz vor dem Abriss im Jahr 2003 (Foto: Stadtarchiv Lahnstein).

Lahnstein. In Niederlahnstein erinnerte bis vor zwölf Jahren das ehemalige Niederlahnsteiner Krankenhaus in der Bergstraße an das Wirken der Dernbacher Schwestern. Sie betrieben das Gebäude in der Bergstraße von 1897 bis 1965 als Krankenhaus und anschließend noch einige Jahre als Altenheim. Begonnen hatte ihr Einsatz in Niederlahnstein am 26. Mai 1858. Nach mehrfachem Wohnungswechsel bezogen sie 1866 das von der Kirchengemeinde erworbene zweistöckige Haus in der Emser Straße 36, das spätere Katholische Vereinshaus. Hier richteten sie neben Krankenzimmern auch eine „Kinderbewahrschule“ sowie eine Näh- und Haushaltsschule ein. Doch Hochwasser und Raumnot behinderten ihre Tätigkeit.

Familie Douqué schenkte der katholischen Kirchengemeinde Grundstücke in der Bergstraße zum Neubau eines Krankenhauses. Das Josephskrankenhaus mit zunächst 65 Betten in 13 Krankenzimmern wurde größtes Krankenhaus im Kreis St. Goarshausen. Im Ersten Weltkrieg diente es als Reservelazarett. Im Zweiten Weltkrieg von größeren Schäden verschont, diente es zivilen Kranken. Nach einer Modernisierung in den 1950er Jahren mit Einrichtung einer Entbindungsstation verfügte das Gebäude zuletzt über 90 Krankenbetten und 12 Bettchen für Neugeborene. Im Jahr 1962 wurden beispielsweise 1452 Patienten an rund 26.000 Pflegetagen stationär behandelt, davon war jeder Zweite von auswärts. Einigen Lahnsteinern sind die beiden Oberinnen Schwestern Fideliane und Agrippina, Pförtnerin Schwester Rosithea und Chefarzt Dr. Klöckner in guter Erinnerung. Schwester Bertrandia versorgte als Stadtschwester die Kranken innerhalb des Stadtgebietes ambulant.

Die Entscheidung der politischen Gremien im Loreleykreis im Jahre 1961, die beiden neuen, großen Krankenhäuser des Kreises in St. Goarshausen und in Oberlahnstein zu errichten, bedeutete letztlich das Aus für das St. Josephskrankenhaus. Auch zwangen Nachwuchsmangel und erhebliche finanzielle Einsparungen die Schwestern zur Konzentration auf wenige Standorte. Alle Proteste und Eingaben der Bevölkerung und des Stadtrats das Niederlahnsteiner Krankenhaus wenigstens als Unfallstation und Entbindungsheim zu unterhalten, waren vergebens. Die letzte Geburt fand am 11. August 1964 statt. Am 26. Mai 1965 stellten die Schwestern den Krankenhausbetrieb endgültig ein. Sie nutzten das Gebäude noch bis 1989 als Schwestern-Altenheim. Mit ihrem Umzug in das gleichnamige, ordenseigene Krankenhaus in Koblenz-Horchheim fiel das Haus in der Bergstraße an die Pfarrgemeinde St. Barbara zurück, die es als Wohnheim für Aussiedler und Asylanten verwendete. Da sich kein Käufer für eine andere Nutzung des Gebäudes fand, beschloss die Pfarrgemeinde den Verkauf des Geländes an eine Baugesellschaft, die das Gebäude 2003 abreißen und dort Wohnbauten errichten ließ.