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UNESCO Welterbe
31. Oktober 2014 Kategorie: Pressemitteilungen

Zeitzeugenführung in den Stollenbunker „Kellerchen“ Allerheiligenbergstraße am 7. November


Begleitend zur Ausstellung des Stadtarchivs wird auch eine Führung in den Luftschutzstollen „Kellerchen“ an der Allerheiligenbergstraße angeboten.
Sie findet am Freitag, den 7. November, statt und dauert 30 Minuten. Da nur 15 Personen gleichzeitig in den Stollen dürfen, gibt es zwei Führungen, die Stadtarchivar Bernd Geil um 16.15 Uhr und 17.00 Uhr anbietet. Der Eingang befindet sich oberhalb des alten Friedhofs Niederlahnstein. Das Tragen von Gummistiefeln und Mitführen einer Taschenlampe ist unabdingbar. Warme Kleidung und Helm werden empfohlen. Da unmittelbar am Eingang keine Parkmöglichkeit besteht, wird Teilnehmern empfohlen, auf den Parkplätzen beim Friedhof zu parken.

Über dem Eingang zum Luftschutzstollen, einem ehemaligen Eiskeller, erinnert ein Kreuz an die Geschehnisse vom 26. März 1945. Zeitzeuge Dr. Meinhard Olbrich (Jg. 1935) , der nach eigenem Bekunden der einzig Überlebende des Granatwerfereinschlags war, wird von den Ereignissen jenes Tages berichten.

Hier Auszüge aus seinem Zeitzeugenbericht: „An jenem Märztag animierte das schöne Wetter ihn und weitere Kinder der im Bunker Schutzsuchenden auf der Straße zu spielen. Sie waren gerade dabei, auf einer gegenüber dem Bunkereingang stehenden Holztür (Feldumzäunung) ihre Namen einzuritzen, als gegen elf Uhr unerwartet eine Granate aus Richtung Schloss Stolzenfels kommend auf dem Friedhofsgelände einschlug. Die Jugendlichen liefen zurück zum „Kellerchen“ und versteckten sich hier hinter der Splitterschutzwand, also außen vor der Eingangstür, die zu dem Zeitpunkt offen stand. Als ein zweiter Granatwerfer auf halber Höhe zwischen Friedhof und Bunker niederging, wurde die Lage für Meinhard Olbrich zu mulmig. Er war gerade im Vorraum, ca. 5 Meter vom Hauptraum entfernt, als die dritte Granate genau an der Stelle hinter der Mauer einschlug, wo sich die anderen sechs Jugendlichen und Friedhofswärter Zengler befanden. Olbrich wurde vom Luftdruck gegen die Innenwand gepresst. Fünf der sechs Heranwachsenden waren auf der Stelle tot, ebenso der 67-jährige Zengler.
Die Insassen des Luftschutzraumes, weit über 150 Personen befanden sich im Hauptraum und wenige in der Grotte des Vorraums, schlossen nun aus Angst vor weiteren Granatwerfern die stählerne Außentür. Erst nachdem einige Zeit keine weiteren  Einschläge mehr zu hören waren, öffneten sie die Tür wieder. Schreiend und weinend liefen die Eltern nach draußen und fanden ihre toten Kinder. Der 16-jährige Helmut Kring hatte u.a. schwere Beinverletzungen. Einige erklärten sich bereit, ihn ins nahe gelegene Krankenhaus Bergstraße zu tragen, wobei sie eine weiße Fahne trugen. Dort starb er an inneren Verletzungen.
Alle sieben Tote wurden auf dem Ehrenfriedhof bestattet. Dr. Meinhard Olbrich glaubt, dass sich die Alliierten an jenem Morgen von Schloss Stolzenfels eingeschossen haben, denn die Allerheiligenbergstraße liegt vor dort in gerader Schusslinie. Anders ist kaum zu erklären, warum ausgerechnet hier und warum genau drei Granaten einschlugen.“